Wir haben den Platz einige Tage vor Valderrama gespielt, und sind uns einig, dass der Pflegezustand dieses irrsinnige Niveau Valderramas halten kann. Doch der Reihe nach: Bei der Ankunft fällt einem direkt das imposante Clubhaus ins Auge, das im andalusischen Style 2019 neu erbaut wurde. Wirklich sehr schön gelungen. Beim Einchecken erhalten Sie eine Thermosflasche mit Clublogo, da es auf dem gesamten Golfplatz zahlreiche Nachfüllstellen für Wasser gibt. Der Club trägt so dazu bei, dass die gesamte Anlage plastikfrei ist. Eine Seltenheit in Spanien. Im Anschluss erhält man seinen Korb Bälle, mit dem man sich auf dem für Gäste reservierten Rangebereich einschlagen kann. Das Übungsgelände besteht komplett aus Kunstrasen, auch die Driving Range mit ihren Zielgrüns.

Dave Thomas und Tony Jacklin entwarfen den Old Course, der 1990 eröffnet wurde, angeblich mit Kosten von einer Million Dollar pro Loch. Der Platz blieb weitgehend unverändert, bis Seve Ballesteros Änderungen an den Bunkern vornahm. Der Old Course gilt als anspruchsvoller Golfplatz, der mit einer Länge von 6.494 Metern häufiger Austragungsort professioneller Turniere gewesen ist. Der Old Course wurde Ende 2019 geschlossen, um eine vollständige Renovierung der Anlage zu ermöglichen. Die Bauarbeiten wurden im darauffolgenden Jahr durchgeführt. Dabei wurden Abschläge und Grüns mit Bentgras erneuert, die Fairways mit Bermudagras ausgestattet, und die Reihenfolge der beiden Neunloch-Schleifen wurde umgedreht.

Das Design ist abwechslungsreich und sehr spaßig. Man findet praktisch keine zwei identischen Löcher, was ich immer sehr zu schätzen weiß. Zudem geht es viel bergauf und bergab mit Doglegs auf beiden Seiten und Wasserhindernisse an einigen Löchern … Der Platz ist vor allem sehr gut spielbar. Es gibt unerwartet große Höhenunterschiede, die eine sorgfältige Schlägerwahl erfordern. Die ersten neun Löcher schlängeln sich durch alte Korkeichenwälder, was die Fairways enger wirken lässt und präzises Abschlagen umso wichtiger macht. Im Kontrast dazu ist die zweite Hälfte weniger wellig und nicht von Korkeichenwäldern geprägt. Jetzt sind es die die Höhenunterschiede und gut platzierten Hindernisse, die einen weiterhin herausfordern.

Die Grüns sind äußerst präzise, hervorragend onduliert, immer extrem schnell und auf einigen Löchern großzügig bemessen. Das kann zu potenziell langen und anspruchsvollen ersten Putts führen. Ich würde sagen, dass es die Grüns in die Top 3 Spaniens geschafft haben. Der Ball rollt einfach perfekt.

Besonders schön gefallen mir die Bereiche mit gehackter Rinde unterhalb der schönen Korkeichen, die die Fairways flankieren. Der Kontrast ergibt eine schöne optische Harmonie mit den manikürten Bahnen. Es ist einer der Plätze, der mich in letzter Zeit am positivsten überrascht hat. Der Unterschied zu einem mäßig gepflegten Platz ist einfach sehr offensichtlich. Wer also einen First Class Golftag mit Freunden genießen möchte, sollte sich das einfach gönnen und staunen.

von A.M.