Der Chaparral Golf Club liegt günstig gelegen, kurz vor Mijas, keine fünf Minuten Fahrt von der A7 entfernt. Den Style des Clubs erwartet man an der Costa del Sol eher gar nicht. Er ist in einen sehr bergigen Pinien- und Kiefernwald gebaut, und genaue diese Nadelbäume sorgen für ein echtes Alpenfeeling mitten an der Costa del Sol!

Der Platz ist äußerst abwechslungsreich. Auf Par-72 bietet er eine große Vielfalt an unterschiedlichen Löchern. Wichtig ist, dass sich jede Spielstärke die richtigen Teeboxen aussucht, zumal es teils größere Schluchten zu überwinden gilt. Der Platz besteht aus sechs Par 5, sechs Par 4 und sechs Par 3 – ebenfalls einzigartig an der Costa del Sol. Für diese Platzaufteilung war eigentlich Seve Ballesteros bekannt, der El Chaparral wurde jedoch von Pepe Gancedo erbaut – dem „Picasso der Golfdesigner“. Der Platz ist nicht übermäßig lang (5400 Meter von gelb), aber meiner Meinung nach einer der anspruchsvollsten an der Costa del Sol. Viele Löcher fordern eine sorgfältige Strategie und verschiedene Optionen, um das Grün zu erreichen. Präzision und kluges Spiel sind entscheidend. Ich habe selten so viel gelasert wie hier …

Die ersten zwei Löcher sind zum Aufwärmen gedacht. Das dritte Loch, ein Par 5, ist für dann aber gleich eine Mutprobe: Mit einer guten Linie kann das schmale Grün von rechts aus mit dem zweiten Schlag erreicht werden. Eine Ausgrenze auf der rechten Seite und ein zu weit links platzierter Schlag drohen jedoch den Score zu ruinieren.

Das siebte Loch, ein Par 5, ist ein breites Loch, bei dem Longhitter richtig Gas geben können, zumal es gut mit zwei Schlägen erreichbar ist! Loch 8 ist das Signature Hole – sehr alpin! Hier gibt es (wie fast immer auf dem Platz) zwei Optionen: Entweder spielt man sicher vom Abschlag und hat einen zweiten Schlag von etwa 100 Metern zum Grün, oder man wagt einen blinden Schlag mit dem Driver auf die Fahne (bei günstigem Wind ist sie erreichbar). Dafür ist jedoch ein hoher Drive nötig, um die hohen Bäume auf der rechten Seite zu umgehen. Die Entscheidung hängt vom Mut ab – ein wirklich schönes Loch.

Loch 13, ein Par 5, ist wieder bei Weitenjägern beliebt, da es erneut mit zwei Schlägen erreichbar ist und sich darüber hinaus hervorragend für spektakuläre Fotos eignet. Die folgenden Löcher liefern etwas Entspannung und Gelegenheit, das Gesamtergebnis zu verbessern. Die 17 bietet dann nochmals einen spektakulären Abschlag, bei dem man nach guter Platzierung blind das Grün angreifen kann. Die 18 ist dann noch ein tricky Par 3, bei dem Wind und Bunker eine große Rolle spielen …

Das Clubhaus ist rustikal gemütlich mit schöner Terrasse und herrlichem Ausblick. Definitiv ein sehr interessanter Platz zum Spielen. Meine Empfehlung: Unbedingt einen Buggy nehmen. Die Pflege und Qualität der Fairways und Grüns sind okay, aber der Platz ist sehr gut spielbar. Um den Platz herum wird aktuell sehr viel gebaut. Das betrifft immer mehr Bahnen, konnte auf unserer Runde aber ganz gut ausgeblendet werden. Wer sich daran stört, sollte lieber erst hier spielen, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind. Die Preise sind akzeptabel, insgesamt ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Und wer sich nicht traut, oder wem die Runde zu mies war, der kann auf die doppelstöckige Top Tracer Range gehen und am Schwung feilen …

Von A.M.