Du spielst gerne auf super gepflegten, anspruchsvollen Golfplätzen? Du hast es gerne auch ein wenig mondän? Und Du magst Italien, die Lebensart, das Dolce Vita in all seinen Varianten? Dann fahre oder fliege nach Bogogno, eine großartige (Golf-)Anlage im Piemont zwischen Mailand und dem Lago Maggiore.

Wir konzentrieren uns hier in erster Linie auf die zwei 18-Loch-Meisterschaftsplätze Conte und Bonora. Jeder ein Traum für sich. Bonora, der deutlich schwerere der beiden, für Anfänger oder auch erfahrene Golfer, die einen schlechten Tag erwischen, vielleicht auch ein Albtraum! Der aber spätestens bei Ankunft im Clubhaus bzw. beim Bierchen, Wein oder Spritz auf der wunderbaren Terrasse mit Blick über die Anlage bis hinein in die schneebedeckten Berge der Umgebung vergessen sein sollte!

Auf der Website des Clubs wird Conte als Platz als „im Links Course Stil“ beschrieben. Das ist in meinen Augen ziemlich weit hergeholt. Vielleicht haben die zum Teil riesigen Bunkerlandschaften und Waste Areas den Autor zu diesem Ausdruck verleitet. Mit echtem Linksgolf hat Conte definitiv nur wenig zu tun. Was nicht bedeutet, dass es kein großartiger Parcours wäre. Ganz im Gegenteil. Die Bahnen sind durchdacht, die Hindernisse top gesetzt und nie unfair und die schnellen, zum Teil stark ondulierten Grüns haben es in sich. Die – für mich – schönsten, aber auch schwersten Bahnen sind die neun und die achtzehn.  Beides Monster Par-4-Löcher mit riesigen Bunkerlandschaften und von Wasser bewachten Grüns. Nur wirkliche Top-Golfer dürften hier eine reelle Chance haben, die Grüns in Regulation zu erreichen. Zwei von vielen großartigen Golflöchern auf dem Conte Platz.

Ähnliches gilt für den benachbarten Bonora Platz. Hier fällt es fast noch schwerer, ein Signature Loch auszuwählen. Nahezu alle 18 Bahnen hätten das Zeug dazu. Mein Favorit: Das gut 180 Meter lange Par 3 Nummer 13, bei dem man das Grün vor lauter Wasser links und rechts kaum wahrnimmt! Wasser kommt auch beim vielleicht spektakulärsten Loch des Bonora Platzes ins Spiel: dem Par 3 Loch sieben nämlich: nur etwa 150 Meter lang und das Grün liegt ungefähr 50 Meter tiefer als der Abschlag. Was für ein Anblick! Mein Tipp für den ersten Versuch: zwei Schlägerlängen weniger nehmen, als man normalerweise für diese Entfernung nutzen würde.

Wasser kommt gefühlt auf nahezu allen 18 Bahnen des Platzes ins Spiel. Mal mehr, mal weniger! Das bedeutet zum einen: Die richtigen Abschläge aussuchen (es stehen bis zu 7 (!) zur Verfügung!), zum anderen: Genügend Bälle mitnehmen. Denn in den naturbelassenen Teichen und Wasserläufen finde sich verlorene Bälle kaum wieder.

Neben dem wirklich einmaligen Golferlebnis bietet die edle Anlage für Hotelgäste (Packages!) noch viele andere Annehmlichkeiten wie Pool, Wellness- und Fitnesscenter. Das Paket Golf und Hotel ist nicht günstig, aber seinen Preis absolut wert. Und wer „nur“ die beiden Plätze (plus den nahe gelegenen, ebenso einzigartigen Castelconurbia – Besprechnung folgt) preiswert spielen möchte, dem sei Turnier „144 – Eine Frage der Ehre“ empfohlen, das nach erfolgreicher Premiere 2024 wohl auch in den kommenden Jahren wieder dort ausgetragen wird.

von H.S.